Epithesenberatung durch Ingo Greiner

FAQ – Häufige Fragen

Häufig gestellte Fragen zur Epithetik

In Fällen, in denen eine medizinische Rekonstruktion geschädigten Gewebes im Kopf-, Gesichts- und Hals-Bereich nicht möglich ist, kann eine epithetische Versorgung die Lebensqualität des Patienten deutlich verbessern. Eine Epithese kann auch vorübergehend eingesetzt werden, um die Zeit bis zu einer späteren plastisch-medizinischen Rekonstruktion des betroffenen Gesichtsteils zu überbrücken. In der Regel stellt der behandelnde Operateur (HNO-Arzt oder Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg) die Indikation für eine epithetische Versorgung.

Die Kosten für eine Epithesen-Anfertigung werden direkt mit dem Kostenträger des Patienten abgerechnet – in der Regel ist das die Gesetzliche Krankenversicherung. Ein Eigenanteil für den Patienten entsteht dabei nicht. Da die Epithese wie die Prothese ein medizinisches Hilfsmittel ist, werden die Kosten für notwendige Korrekturen und Reparaturen ebenfalls von den gesetzlichen Kostenträgern übernommen.

Medizinisches Silikon der neuesten Generation, ausgereifte Kunststoffe und Materialien aus der Zahntechnik kommen in unserem Labor zur Anwendung. Das Silikon lässt sich in verschiedenen Härtegraden herstellen und individuell anwenden. Die fachkundige Verarbeitung und die Einhaltung der Richtlinien des Medizinproduktegesetzes sind bei uns selbstverständlich.

Nein, der behandelnde Arzt ist immer bestrebt, so viel gesundes Gewebe wie möglich zu erhalten und nur das medizinisch Notwendige zu entfernen. Der Epithetiker passt daraufhin die Epithese dem vorhandenen Gewebe-Defekt an – nicht umgekehrt.

Da die meisten Epithesen für den Gesichts-, Kopf- oder Hals-Bereich angefertigt werden, erfolgt die epithetische Versorgung in der Regel in Zusammenarbeit mit einem chirurgisch tätigen HNO-Arzt (Kopf-Hals-Chirurg) oder einem Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen (MKG-Chirurg). Von großem Vorteil für die Zusammenarbeit ist, wenn diese Operateure über den Weiterbildungs-Zusatz „Plastische Operationen“ verfügen, weil sie dann die ästhetisch motivierte Arbeit des Epithetikers besonders gut einschätzen und unterstützen können.

Der Prozess von der Abdrucknahme bis zur finalen Anpassung der Epithese nimmt durchschnittlich etwa drei bis vier Wochen in Anspruch. Entscheidend ist jedoch immer die individuelle Situation des Patienten, d.h. in dringenden Fällen wie Epithesen-Reparaturen helfen wir innerhalb weniger Tage. Verzögerungen bei der Epithesen-Fertigung können beispielsweise durch eine verlängerte Heilungsphase und damit verbundene Schwellungen entstehen, die eine optimale Anpassung der Epithese zunächst verhindern.

Die epithetische Versorgung mit Abformung und Anpassung verursacht keine Schmerzen. Sollten zu Beginn der Anwendung Druckstellen durch die Epithese auftreten oder das Gefühl entstehen, dass die Epithese nicht richtig sitzt, kann der Epithetiker die Epithese jederzeit neu anpassen.

Für die Sommer- und Wintermonate können unterschiedlich kolorierte, aber ansonsten identische Epithesen angefertigt werden, die dem jeweiligen Bräunungsgrad der Haut entsprechen. Kurzfristige Veränderungen des Hautkolorits, z.B. plötzliches Erröten, können von der Epithese jedoch nicht nachgeahmt werden.

In Absprache mit dem Epithetiker und dem behandelnden Arzt können Form- oder Größenwünsche bei der Epithesen-Anfertigung berücksichtigt werden. Solche Modifikationen (z.B. Nasenform) sollten jedoch dem natürlichen Charakter des Gesichts nicht widersprechen, sondern einem harmonischen Gesamtausdruck dienen.

Da Epithesen in ständigem Kontakt mit der Haut und der Umwelt stehen, empfiehlt sich eine tägliche Reinigung. Oberflächliche Verschmutzungen können mit lauwarmem Wasser abgespült werden. Für die gründliche Reinigung empfehlen sich Lösungen aus dem Bereich der Trachealkanülen. Vermieden werden sollte allerdings der Kontakt mit Ölen und Salben, da diese zu Formveränderungen der Epithese führen können.