Vortrag mit Epithese

Patienten berichten

Wir freuen uns sehr, dass einige unserer Patienten sich bereit erklärt haben, hier von ihren Erfahrungen zu erzählen. Sicher liefern diese persönlichen Berichte anderen Betroffenen wertvolle Informationen über das Leben mit einer Epithese.


„Auf Ingo Greiner lasse ich nichts kommen!“

Nasenepithese für Karin Wiese, 44, früher Angestellte der Bahn AG

Der Verlust meiner Nase im Februar 2017 war für mich ein unglaublicher Schock – auch, weil er so plötzlich kam. Ich war damals an einem Plattenepithelkarzinom erkrankt, das im Malteser Krankenhaus in Flensburg eigentlich nur entfernt werden sollte. Erst während der OP stellte sich heraus, dass die gesamte Nase nicht zu retten war. Diese Nachricht hat mich nach der Narkose vollkommen überrascht und aus der Bahn geworfen. Zum Glück holte mein Arzt Dr. Bartels den Epithetiker Ingo Greiner in die Klinik, um mir eine vorläufige Epithese anzupassen. Bei Herrn Greiner fühlte ich mich sofort gut aufgehoben, er hat sich intensiv um mich gekümmert und sich gleich an die Arbeit für meine endgültige Epithese gemacht. Weil er von meiner echten Nase keinen Abdruck mehr nehmen konnte, rekonstruierte er das Organ nur nach Fotos. Das Ergebnis ist unglaublich gut gelungen, der Charakter meines Gesichts genau getroffen, das bestätigen mir auch viele Freunde und Bekannte.

Ein Magnet hält die Epithese an Ort und Stelle, dieser wurde acht Wochen nach der Krebsoperation im Knochen verankert. Herr Greiner war damals im OP dabei, alles lief reibungslos Hand in Hand. Mit dem Magnetsystem bin ich sehr zufrieden, die Handhabung ist einfach. Natürlich musste ich mich erst an das Leben mit der Epithese gewöhnen. Sie stört ein bisschen beim Zähneputzen oder wenn ich in einen harten Apfel beiße, dafür habe ich mittlerweile Lösungen gefunden. Deshalb gibt es immer öfter Momente, in denen ich die Epithese einfach vergesse. Nur wenn ich aus dem Haus gehe, habe ich noch oft das Gefühl, dass die künstliche Nase jedem auffällt – sobald ich aber jemandem davon erzähle, sagt der: „Wieso, was haben Sie denn mit Ihrer Nase?“

Einmal jährlich genehmigt meine Krankenkasse ein neues Modell, dann fahre ich zu Ingo Greiner ins Labor zum Anpassen. Bei vielen Arbeitsschritten kann ich ihm zusehen, etwa wenn er Farbe anmischt, die exakt zu meinem Hautton passt. Herr Greiner gibt seinen Epithesen eine besondere Struktur mit kleinen Äderchen, die echter Haut sehr ähnlich ist, die Übergänge zur Wange bildet er sehr fein aus. Am Ende kommt eine tolle Arbeit heraus, mit der ich sehr zufrieden bin. Auf Ingo Greiner lasse ich nichts kommen, handwerklich genauso wie als Mensch. Er hat mir wirklich mein Leben zurückgegeben.


„Dass ich ein künstliches Ohr trage, sieht kein Mensch!“

Ohrepithese für Andreas Koch, 59 Jahre, früher Teamleiter in der Gießerei

Auf dem Bau habe ich viele Jahre in der prallen Sonne gearbeitet, damit hängt meine Krankheit zusammen. Der erste Hautkrebs wurde 2012 gefunden, danach kam er noch mehrere Male wieder an verschiedenen Stellen. 2016 musste mein Ohr entfernt werden, dort war ein Tumor etwa 3,5 Zentmeter nach innen gewachsen. Meine Ärzte am Klinikum Hildesheim, Professor Schwab und Dr. Pietsch, stellten damals den Kontakt zum Epithetiker Ingo Greiner her, mit dem sie sehr gute Erfahrungen gemacht hatten.

Als Ingo Greiner damals zu mir in die Klinik kam, haben wir erstmal anderthalb Stunden geredet. Er erklärte mir alles ganz genau, was ich über meine Ohrepithese wissen musste. Um sie am Körper zu befestigen, wurde im Knochen eine magnetische Trägerplatte aus Titan verankert. Ingo Greiner war während der Operation dabei, er hatte für den Chirurgen eine Schablone gebaut und sorgte dafür, dass alles an der richtigen Stelle platziert wurde. In einer späteren Operation haben die Ärzte ein Stück Haut verpflanzt und damit die Platte abgedeckt. Jetzt ist sie nicht mehr zu sehen. Nur drei kleine Magnete schauen heraus, an die die Epithese gesteckt wird. Alles ist gut verheilt, da gab es keine Probleme.

Dass ich ein künstliches Ohr trage, sieht kein Mensch! Ingo Greiner hat eine Spitzenarbeit geleistet, er berücksichtigt sogar unterschiedliche Hauttöne je nach Jahreszeit: für den Winter hat er mir eine blassere Epithese modelliert als für den Sommer, das ist schon sehr raffiniert.
Das künstliche Ohr trage ich immer, wenn ich aus dem Haus gehe und zuhause auch die meiste Zeit. Nur an manchen Tagen fühlt es sich unangenehm an, wenn es sehr heiß ist oder der Blutdruck steigt, weil ich draußen zu schnell mit meinem Hund unterwegs war. Dann pausiere ich mit der Epithese ein paar Stunden. Auch zum Schlafen nehme ich sie ab, um das Material zu schonen.

Mittlerweile trage ich schon meine dritte Ohrepithese – das Narbengewebe über der Trägerplatte hatte sich mit der Zeit noch verändert, so dass die Epithese nicht mehr optimal saß und Ingo Greiner für Ersatz sorgte. Meine Arbeit in der Gießerei kann ich heute nicht mehr ausüben, die Hitze dort würde die Titanplatte in meinem Kopf viel zu sehr aufheizen. Schade drum, ich war Teamleiter im Prototypenbau, das ist ein schöner Job. Abdrücke aus Silikon nehmen im negativ-positiv System: in der Gießerei habe ich genau dasselbe gemacht, was Ingo Greiner im medizinischen Bereich macht. Deshalb verstehen wir uns wahrscheinlich auch so gut.


„Ich kann wieder voll berufstätig sein und sogar Vorträge halten“

Nasenepithese für Herrn L., 54 Jahre

Mit der Diagnose Plattenepithelkarzinom war meine Nase nicht mehr zu retten. Weil die Nasenhaupthöhle befallen war, wurde das Organ komplett amputiert. Nach der OP über den Zeitpunkt der Strahlentherapie hinaus habe ich etwa fünf Monate lang eine Gipsnase getragen, diese war natürlich für jeden erkennbar. Heute trage ich eine Epithese von Ingo Greiner. Durch die sehr kompetente und handwerklich hervorragende Arbeit des Epithetikzentrums Ingo Greiner habe ich meine Lebensqualität so gut es geht zurückerhalten. Ich kann wieder voll berufstätig sein und sogar Vorträge halten. Mein Dank für die Unterstützung geht an dieser Stelle an das Team um Herrn Greiner.